Das Anlegen von Kräuterbeeten wird immer beliebter und es gibt viele Möglichkeiten, um dieses ansprechend zu gestalten. Beim Anlegen eines Kräuterbeetes sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Kräuter ausreichend Platz zum Wachsen haben und sogenannte „schlechte Nachbarn“ sich nicht gegenseitig konkurrieren.
Worauf du noch so achten solltest, zeige ich dir in diesem ausführlichen Beitrag. Mit dem Beherzigen dieser Tipps ist das Anlegen eines Kräuterbeetes für zu Hause schnell und einfach umsetzbar. Eine gute Ernte ist dir also so gut wie sicher.
Gute und schlechte Nachbarn
Nicht alle Kräuter vertragen sich gleich gut. Sogenannte „schlechte Nachbarn“ vertragen sich gegenseitig nicht, was zu kleinen Ernteerträgen führen kann.
Gute Nachbarn sind Pflanzen, die sich gut vertragen. Das hat viele Vorteile. Zum Beispiel kann so der Ernteertrag erhöht werden. Während Pflanze A bestimmte Nährstoffe in einer höheren Menge benötigt, benötigt Pflanze B genau diese Nährstoffe eben nicht oder nur in kleinen Mengen. Dadurch ist die Nährstoffauslastung gleichmäßig verteilt und man muss nicht oder nur selten düngen oder die Erde austauschen.
Bei einem Mix aus guten Kräuter-Nachbarn ist auch von einer sogenannten „Mischkultur“ die Rede.
Hier sind ein paar Tipps, welche Kräuter sich mit anderen gut vertragen:
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Lavendel, Oregano, Salbei, Thymian
- Andere: Bohnen, Salate, Rote Bete
Schlechte Nachbarn:
- Pfefferminze
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Borretsch, Gartenkresse, Majoran, Kerbel, Petersilie, Schnittlauch
- Andere: Erbsen, Gurken, Kohlarten, Möhren, Salat, Zwiebel, Rote Beete
Schlechte Nachbarn:
- Estragon, Fenchel, Kümmel
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Borretsch, Gartenkresse, Kerbel, Dill, Basilikum
- Andere: Gurken, Zwiebeln, Tomaten, Radieschen
Schlechte Nachbarn:
- Salate, Lavendel, Koriander, Pfefferminze, Schnittlauch
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Kresse, Lavendel, Oregano, Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse, Bohnenkraut
- Andere: Fenchel, Möhren, Salat, Erbsen, Bohnen
Schlechte Nachbarn:
- Basilikum
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Dill, Kapuzinerkresse, Oregano, Zitronenmelisse
- Andere: Tomaten, Sellerie, Möhren, Kohlrabi, Erdbeeren, Spinat
Schlechte Nachbarn:
- Bohnen, Erbsen, Kohl, Koriander, Rote Beete, Rosmarin, Petersilie
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Petersilie, Oregano, Rosmarin
Schlechte Nachbarn:
- Pfefferminze, Zitronenmelisse
Gute Nachbarn:
- Ingwer, Chili
Schlechte Nachbarn:
- Kerbel, Schnittlauch, Petersilie
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Rosmarin, Schnittlauch, Salbei, Bohnenkraut, Basilikum
Schlechte Nachbarn:
- Majoran
Gute Nachbarn:
- Kräuter: Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut, Estragon, Zitronenmelisse
Schlechte Nachbarn:
- Majoran, Pfefferminze
Achtung bei Pfefferminze
Pfefferminze verträgt sich mit fast keine anderen Kräuter. Zudem breitet sich Pfefferminze unterirdisch aus und nimmt in wenigen Wochen das ganze Beet ein, wodurch andere Pflanzen verdrängt werden. Pfefferminze sollte deshalb am besten in ein separates Gefäß gepflanzt werden.
Kräuter ins Beet oder in Pflanzgefäße pflanzen?
Kräuterbeete können entweder klassisch in der Erde oder auch in einem Pflanzgefäß angelegt werden. Bei der Platzauswahl ist unter anderem wichtig, dass es sich um einen sonnigen Standort handelt, damit die Kräuter ausreichend Sonne abbekommen. Zudem sollte der Boden von möglichst hoher Qualität sein. Andernfalls empfiehlt es sich, die oberste Schicht mit nährstoffhaltiger Blumenerde aufzufüllen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass der Platz für das Kräuterbeet möglichst windstill ist, da andernfalls dünne Halme schnell abknicken können.
Für die Auswahl eines Pflanzgefäßes gibt es weitaus mehr Möglichkeiten, da diese an vielen Stellen im Garten einen Platz finden können. Hierbei ist in erster Linie entscheidend, ob es nur ein Kräuterbeet werden soll oder ob mehrere Pflanzgefäße zusammengestellt werden sollen. Beides kann einen optischen Hingucker bieten und ist meist von dem verfügbaren Platz abhängig.
Pflanzwerk Pflanzgefäße bieten einen großen Vorteil, da es diese in vielen verschiedenen Ausführungen gibt und dementsprechend für jeden Geschmack eine passende Variante verfügbar ist. Im besten Fall sollte die Optik der Pflanzgefäße zu der Gestaltung des restlichen Gartens passen oder als einzelnes Highlight gewählt werden.
Beim Kauf der Kräuter auf gute Qualität achten
Die Anlegung eines Kräuterbeetes ist mit einigen Kosten verbunden. Es sollte jedoch keinesfalls bei dem Kauf der Kräuter gespart werden, da diese schließlich der Hauptcharakter sein sollen. Es ist sinnvoller an anderen Stellen Geld einzusparen, wie beispielsweise bei der Menge der Kräuter.
Bei dem Kauf der ausgewählten Kräuter sollte dann jedoch auf eine gute Qualität geachtet werden. Eine gute Qualität der Pflanzen kann unter anderem an vielen Wurzeln und einer frischen, grünen Farbe erkannt werden. In einigen Fällen kann auch der Geruch Aufschluss darüber geben, ob und inwiefern die ausgewählten Kräuter eine gute Qualität aufweisen oder nicht. Zudem sollte berücksichtigt werden, welche Kräuter gut nebeneinander gepflanzt werden können und bei welchen besser etwas mehr Abstand gelassen wird. Für einen Gartenanfänger ist es außerdem besser, wenn das Beet etwas kleiner und pflegeleichter ist, damit das Erfolgserlebnis kommt und die Lust am Gärtnern erhalten bleibt.
Tipp: Damit die Kräuter gut wachsen können, sollten bestenfalls nicht mehr als 10 Pflanzen auf einem Quadratmeter eingepflanzt werden. Dabei kommt es auch auf die Größe der Pflanzen und die Verwurzelung an. Bei Unsicherheiten ist es deshalb sinnvoll, wenn zuvor im Fachgeschäft nachgefragt und mithilfe des Expertenwissens die entsprechenden Kräuter ausgewählt werden.