3D-Drucker Düse: welche Düse für den 3D-Drucker?

Welchen Durchmesser sollte die Düse meines 3D-Druckers haben? Sollte sie aus Messing oder Edelstahl sein?

Wie berechne ich den Düsendurchmesser und wie hoch stelle ich die Layerhöhe ein? Und warum sind Messingdüsen immer noch die besten Düsen?

Seit vielen Jahren arbeite ich fast täglich mit dem 3D-Drucker und antworte in diesem Artikel auf alle Fragen zum Thema „3D-Drucker Düse“. Viel Spaß mit meinem Düsen-Ratgeber.

Düsen Unterschied: sind teure Düsen besser?

Um die Antwort kurz zu machen: Nein! Die Druckqualität wird bei teuren Düsen nicht besser. Mit der Druckqualität hat das nichts zu tun. Es geht eher darum, was man drucken möchte.

Es gibt Standard-Filamente (PLA, PET, ABS und andere) und dann gibt es noch Filamente mit Metallpartikel oder Carbonfasern. Für Standard-Filamente reichen Messingdüsen völlig aus. Für Filamente mit Zusätze sollten andere Düsen eingesetzt werden, weil diese eine höhere Verschleißfestigkeit haben. Es geht also nur um den Verschleiß. Um mehr geht es nicht.

Die besten Düsen haben eine gute Wärmeleitfähigkeit. Messingdüsen sind für die meisten Filamente deshalb immer noch am besten.

Welche Düsen gibt es?

Es gibt viele Düsen. Aber mal ehrlich: die meisten davon braucht kein Mensch. Verschwende kein Geld mit teuren Düsen.

Ich zeige dir, welche Düsen du wirklich brauchst und welche Düse was kann.

3D-Drucker Düse: Edelstahl oder Messing?

Düsen aus Messing und Edelstahldüsen werden immer noch am häufigsten verwendet. Aber welche davon ist die bessere?

Nach 4 Jahren kann ich sagen: Finger weg von Edelstahldüsen. Unsere Düsen wurden nur ein paar Mal benutzt. Oft kam das Material nicht richtig aus der Düse? Warum?

Weil Edelstahl viel schneller abkühlt und die Hitze schlechter verteilt. Bei Edelstahl muss man die Düse heißer einstellen als bei Messing. Für mich ist das wenig sinnvoll. Manchmal kam auch gar kein Material heraus.

Bei Messing hatten wir nie Probleme. Nie! Das Material sollte erst dann abkühlen, wenn es aus der Düse heraus ist und hier ist Messing klar im Vorteil. Für alle Standard-Materialien ist Messing besser als Edelstahl.

Der Nachteil bei Messingdüsen:

Messing ist ein weiches Material. Wenn man ein Filament mit Partikeln (abrasive Materialien) benutzt, wird Messing schneller abgenutzt. Hier kannst du gehärtete Stahldüsen verwenden.

Messingdüsen für den 3D-Drucker*
Messingdüsen eignen sich optimal für alle Standard-Filamente. Sie haben eine gute Wärmeleitfähigkeit.

Gehärtete Stahldüsen

Auch bei Stahldüsen wird die Wärme nur schlecht weitergeleitet. Hier muss man die Hitze um mindestens 10 Grad erhöhen. Für Standard-Materialien solltest du diese Düse auf keinen Fall benutzen.

Metallhaltige Filamente wirken sehr abrasiv. Messingdüsen würden zu schnell verschleißen. Hier kommt die gehärtete Stahldüse zum Einsatz. Sie ist sehr hart und für Filamente mit Metallpartikeln und Carbonfasern geeignet.

Düse X als Alternative:

Alternativ kann man auch Düse X benutzen. Hier fehlt mir aber die Erfahrung. Diese werde ich vermutlich aber nie ausprobieren. Meiner Meinung nach ist das nicht notwendig.

Oscar 3D-Rubindüsen

Diese Düsen bestehen ebenfalls aus Messing, sind aber verschleißfest, weil in der Spitze tatsächlich ein Rubin verbaut ist. Diese Düsen sind nur dann sinnvoll, wenn man mit abrasiven Materialien druckt.

Meiner Meinung nach ist das nicht notwendig. Mit knapp 90 Euro sind die Düsen sehr kostspielig. Bessere Druckergebnisse kann man nicht erwarten. Es geht eher darum, dass die Düse nicht verschleißt.

Oscar3D Rubindüse*
Verschleißfeste Düse für abrasive Filamente mit integriertem Rubin.
Das war’s mit den Düsen. Auch, wenn es noch viele andere Düsen gibt, werde ich diese hier nicht erwähnen. Manchmal ist weniger mehr. Das gilt auch für Düsen. Maximal 2 Sorten solltest du dir zulegen. Alles andere ist wenig sinnvoll und oft nur rausgeschmissenes Geld.

Düsendurchmesser und Schichthöhe bestimmen

Düsendurchmesser und Layerhöhe hängen zusammen. Je größer die 3D-Druck Düse, desto höher sollte der Layer sein. So bestimmst du die beiden Werte.

3D-Drucker Düsendurchmesser bestimmen

Welcher Düsendurchmesser ist nun richtig? Das ist relativ einfach zu beantworten.

Das kommt immer darauf an, wie dick deine dünnste Kontur ist. Ist deine dünnste Kontur 0,4 mm dick? Dann sollte auch eine 0,4 mm dicke Düse verwendet werden. Eine dickere Düse wird den Druck zerstören.

Tipp: Verwende keine Düse, die kleiner ist als 0,4 mm. Sie verstopfen ständig und das macht irgendwann keinen Spaß mehr.

3D-Druck Layerhöhe bestimmen

3D-Druck Layerhöhe bestimmenIch will es kurz machen. Wenn du eine Düse mit einem Durchmesser von 0,6 mm benutzt, dann sollte die Layerhöhe 0,2 – 0,25 mm hoch sein. Also etwa 1/3 bis 1/2 von der Gesamthöhe.

Auch wenn oft mehr empfohlen wird, ist es nicht ratsam, weil die Haftung durch hohe Layerabstände schwächer wird, wie man links im Bild sehen kann.

Damit konnte ich die besten Druckergebnisse erreichen.

  • Bei einem Düsendurchmesser von 0,4 mm kannst du die Layerhöhe auf 0,1 – 0,2 stellen.
  • Bei einem Düsendurchmesser von 0,8 mm kannst du die Layerhöhe auf 0,25 – 0,4 stellen.

Fang aber bloß nicht damit an, den Wert auf den hundertstel genau auszurechnen. Hier handelt es sich nur um Richtwerte, mit denen ich immer gut gefahren bin. Ich persönlich nehme etwa 1/3 des Durchmessers.

3D-Drucker Düse Lebensdauer

Wie lange hält eine Düse im 3D-Drucker? Hier teile ich mal meine Erfahrung mit dir.

Ich drucke hauptsächlich mit Messingdüsen. Man sagt Messing nach, dass diese schnell verschleißen. Das stimmt nicht. Wenn du mit Standard-Filamenten (ohne metallische Partikel) druckst, dann hält die Düse sehr lang.

Wir drucken seit 4 Jahren mit Messingdüsen. Insgesamt haben wir etwa 40 – 50 kg an Material gedruckt und die Düse funktioniert immer noch einwandfrei. Kaum Verschleiß. Keine Angst also vor zu kurzer Lebensdauer.