Gerätehaus selber bauen | Anleitung mit Bilder

Du benötigst ein Gerätehaus für deine Gartenwerkzeuge? Schön, denn ich habe hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich zusammengestellt und zeige dir, wie einfach es ist, ein Gerätehaus selbst zu bauen.

Das Gerätehaus aus dieser Anleitung hat eine Größe von 2 x 2 m. Mit dieser Anleitung sollte es aber kein Problem sein, den Geräteschuppen größer oder kleiner zu planen.

Fundament, Streifenfundament oder Punktfundament?

Das Fundament ist die Grundlage und somit unverzichtbar. Komm nicht auf die Idee, Bodeneinschlaghülsen zu verwenden, um dir das Anlegen eines Fundamentes zu ersparen. Ansonsten könntest du das nach dem ersten großen Sturm bereits bereuen.

Also: Lege ein Fundament als solide Grundlage für das Gerätehaus an. Ich empfehle, ein Punktfundament anzulegen. Es ist stabil, aber gleichzeitig günstig herzustellen. Wie du so ein Punktfundament anlegst, erfährst du weiter unten. Wer die Zeit, das Geld und die Lust hat, kann auch ein vollflächiges Fundament anlegen. Ein Streifenfundament dagegen ist für eine Gartenmauer die richtige Entscheidung.

Größe festlegen und Unterkonstruktion bauen

Im ersten Schritt legst die Größe deines Geräteschuppens fest. Gehen wir mal von 200 x 200 cm aus. Dann benötigst du Holzbalken, die mindestens 40 mm dick und 100 mm hoch sind. Mehr geht natürlich immer, kostet dementsprechend aber auch mehr.

Die Balken sägst du mit einer Hand- oder Tischkreissäge auf die richtige Länge zu oder lässt sie dir im Baumarkt zusägen. Wenn die Länge 200 cm beträgt, dann müssen die Zwischenbalken dementsprechend kürzer zugesägt werden. In diesem Fall auf eine Länge von 192 cm.

Fundament Holz Gerätehaus

Anschließend legst du alle Balken auf eine glatte Fläche (z.B. den Garagenboden), bohrst mit einem Akkuschrauben wie im Bild oben die Löcher vor und verschraubst die Balken dann mit jeweils zwei langen Holzschrauben. Danach kannst du gleich alle Pfostenträger anbringen und anschrauben. Soll der Geräteschuppen noch größer werden, müssen dementsprechend auch mehr Pfostenträger angebracht werden.

Kauftipp: Wenn dir das Planen und Konstruieren zu anstrengend ist, empfehle ich dir ein Gerätehaus von der Gartenfabrik, die sehr hochwertige Gartenhäuser anbieten.

Punktfundament anlegen und einbetonieren

Jetzt wird das ganze Konstrukt mit 2 Personen zu der Stelle im Garten transportiert, wo das Gerätehaus montiert werden soll. Hier werden nun überall dort Markierungen auf dem Rasen angebracht, wo sich ein Pfostenträger befindet.

Anschließend werden mit einem guten Spaten die Löcher für das Fundament ausgehoben. Ich empfehle den Solid Spaten von Fiskars, der mir bereits sehr gute Dienste geleistet hat. Die Lochtiefe sollte 70 bis 80 cm betragen. Die Löcher sollten maximal 40 x 40 cm groß sein.

In diesen Löchern füllst du eine 15 bis 20 cm dicke Schotterschicht und stampfst sie gut ab.

Jetzt wird das Holzkonstrukt umgedreht. Jeder Pfostenträger muss in ein Erdloch. Damit die Holzbalken nicht in Berührung mit dem Boden kommen, muss man Holzstücke als Abstandshalter (1) unter die Balken legen. Der Abstand vom Boden sollte mindestens 5 cm betragen.

Fundament Holz Gartenhaus

Anschließend muss die ganze Holzkonstruktion mit einer Wasserwaage ausgerichtet werden. Wenn das der Fall ist, kannst du die Löcher ausbetonieren (2). Entweder mischst du den Beton mit Sand und Zement (Verhältnis 3 zu 1) selbst an oder de benutzt Estrichbeton, den es bereits in Säcken fertig zu kaufen gibt. Mit einem Mörtelrührer kannst du nun den Beton anmischen und die Löcher ausfüllen.

Erst, wenn der Beton ausgehärtet ist, kannst du die Bodendielen (3) montieren. Mit dem Aushärten des Betons solltest du mindestens 24 Stunden lang warten. Welche Dielen du für den Boden benutzt, ist eigentlich egal.

Achtung: Die Dielen sollten fugenlos verschraubt werden, damit keine Tiere und Insekten ins Gerätehaus gelangen können. Am besten benutzte man deshalb Dielen mit Nut und Feder, die sich ineinanderstecken lassen.

Es empfiehlt sich vor dem Anbringen der Dielen, den Zwischenraum mit groben Steinen (Steinschlag) auszufüllen, damit kein Unkraut nicht wachsen kann.

Wände vormontieren

Im nächsten Schritt geht es an die Wände, die alle gleich aufgebaut sind. Jede Wand besteht aus 4 Außenbalken (1) und 2 bis 3 Längsbalken (siehe Bild unten). Das Dach muss eine Schräge für den Ablauf von Regenwasser aufweisen. Das heißt, dass die Seitenwände vorne höher sein müssen als hinten (etwa 5 Grad).

Alle Balken sollten etwa 4 x 6 cm dick sein. Sie werden wie im Bild unten vorgebohrt und miteinander verschraubt. Anschließend werden Spanplatten (2) zugesägt und auf den Wand-Innenseiten an die Balken geschraubt. Spanplatten empfehle ich deshalb, weil sie stabil und günstig sind.

Geräteschuppen Seitenwände montieren

Auf genaue Maßangaben verzichte ich an dieser Stelle. Die Höhe kann individuell festgelegt werden. Man sollte im Gerätehaus eben noch gut stehen können. Die Länge muss natürliche genauso lang sein, wie die Unterkonstruktion, also 2 Meter lang.

Wände montieren und verschrauben

Wenn die erste Wand fertig vormontiert wurde, kann sie aufgestellt und in den darunterliegen Balken angeschraubt werden (orange Pfeile). Die Wände selbst werden ebenfalls miteinander verschraubt (rote Pfeile). Etwa alle 20 cm sollte eine Schraube angebracht werden.

Gerätehaus Wände montieren

Achtung: Wenn Fenster erwünscht sind, muss dieses mit eingeplant werden. Fenster nehmen aber nur unnötigen Lagerplatz weg. Es empfiehlt sich also, das Fenster einfach wegzulassen und dafür eine Lampe anzubringen. Aber auch die offene Tür kann ausreichend Licht spenden.

Dach montieren

Jetzt gehts an die Dachmontage. Dafür reichen 4 – 5 Balken (1) mit den Maßen 80 x 40 mm, die vorne und hinten 10 bis 15 cm überstehen sollten (roten Pfeile). Die Ecken unten können abgesägt werden, was den Geräteschuppen besser aussehen lässt. Die Balken für die Abstände zwischen den Balken (2) müssen ebenfalls zugesägt und eingefügt werden. Alle Dachbalken gut anschrauben.

Dachlatten anbringen

Als kleinen Tippe möchte ich noch erwähnen, dass die äußeren Balken etwas überstehen sollten, weil die Seitenwände noch mit Dielen verkleidet werden müssen. Der Überstand sollte so groß sein, dass die Dielen später bündig abschließen.

Gerätehaus Dach

Sind die Balken montiert, geht es an das Dach. Hier werden Spanplatten auf die zuvor montierten Balken geschraubt. Die Spanplatten sollten auf allen 4 Seiten bündig abschließen.

Anschließend empfehle ich, eine Folie (1, Bild unten) vollflächig aufzubringen. Dies kann eine Teichfolie oder eine andere langlebige und wetterfeste Folie sein. Diese muss mit einem geeigneten Tacker befestigt werden. Alternativ kann man auch eine selbstklebende Aluminiumfolie* (Amazon) benutzen, um das Holz vor Regen und Nässe zu schützen.

Dach anbringen

Für Dachbedeckungen gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe mich in dieser Anleitung für ein Dach aus Trapezblech entschieden, weil es sehr langlebig ist. Dazu müssen zunächst seitlich (Ortgang) und an der Traufe (Tropfkante am Dach) Winkel aus Stahl oder Aluminium angebracht werden. So schützt man das Holz darunter vor Wasser und Feuchtigkeit.

Trapezblech-Dach anbringen

In diesem Schritt werden die Trapezbleche montiert. Bitte dafür unbedingt Trapezblech-Schrauben* (Amazon) benutzen. Sie haben eine Gummidichtung und verhindern, dass Feuchtigkeit unter das Blech gelangt.

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Trapezblech*
Trapezbleche sind optimal zur Abdichtung von Dächern geeignet.

Am First (Oberkante Dach) muss abschließend noch ein Firstblech aufgeschraubt werden. Dieser kommt aber nicht unter, sondern auf das Trapezblech. Das Dach ist nun gut gegen Nässe und Feuchtigkeit abgesichert.

Trapezblech Dach montieren

Wandverkleidung

Im letzten Schritt muss nur noch die Wandverkleidung angebracht werden. Es versteht sich natürlich von selbst, dass dieses vorher gestrichen werden muss, wenn es sich um unbehandeltes Holz handelt. Die Verkleidung kann aus Holz, aus Aluminiumblech oder anderen Materialien bestehen. In den Garten passt Holz aber sehr gut.

Gerätehaus bauen Anleitung

Wenn die Wandverkleidung fertig ist, muss nur noch eine Tür eingebaut werden. Diese kann nach dem Prinzip der Seitenwände gebaut werden. Anschließen kann sie mit ganz normalen Scharnieren befestigt werden.

An diesem Punkt sollte man sich auch überlegen, ob man sein Gartenhaus einbruchsicher machen möchte. Unter diesem Link findest du 11 Tipps, um dich gegen Einbrecher zu schützen.

Dachrinne anbringen

Damit anfallendes Regenwasser gut ablaufen kann, benötigt man im letzten Schritt natürlich noch eine Regenrinne. Das Regenwasser kann man beispielsweise gut in einer Regentonne sammeln und zum Gießen von Pflanzen benutzen. Kostbares Wasser eben.

Regenrinnen gibt es als Set* bei Amazon zu kaufen. Dieses muss nur noch montiert werden.

Genehmigung einholen

Eine wichtige Sache ist die Baugenehmigung, die erforderlich sein. Das kann von Bundesland zu Bundesland anders ausfallen. Jedenfalls kommt es zum einen darauf an, ob es sich bei dem Standort um ein Baugebiet handelt und zum anderen, wie groß die Nutzfläche in m² werden soll. Außerhalb eines Baugebiets ist in der Regel aber grundsätzlich eine Baugenehmigung erforderlich.

Auch beim Abstand zum Nachbargrundstück gibt es einiges zu beachten. Seltener ist es möglich, das Gerätehaus direkt an das Nachbargrundstück zu stellen. Ein Mindestabstand muss meistens eingehalten werden. Auch hier solltest du dich vorher gut informieren. Es wäre doch zu ärgerlich, den Geräteschuppen später wieder abreißen zu müssen.

Gerätehaus selber bauen oder Bausatz kaufen?

Das ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Könnens. Mit 2 linken Händen ist es vielleicht ratsam, sich für einen Bausatz zu entscheiden. Allerdings kostet ein fertiger Bausatz mehr und muss dennoch aufgebaut werden, auch wenn nichts mehr gesägt werden muss.

Fehlt das nötige Kleingeld, dann lohnt es sich, das Gerätehaus selber zu bauen. Neben der Zeit und die Arbeit ist aber auch etwas handwerkliches Geschick gefragt.

Welches Holz für den Geräteschuppen?

Da der Geräteschuppen auch günstig sein soll, sind Holzsorten empfehlenswert, die in Europa wachsen. Dazu zählt zum Beispiel Kiefer, Fichte oder Lärche. Alle drei Holzsorten sind sehr stabil und lassen sich gut verarbeiten. Die Lärche ist zudem sehr widerstandsfähig gegen Pilze und Schädlinge.

Das Holz sollte beim Kauf im Optimalfall bereits vorimprägniert sein. So hält es besonders lange.

Eine Frage der Pflege

Holz muss regelmäßig gepflegt werden. Das heißt, dass es mindestens alle 2 Jahre geölt oder lasiert werden muss. Eine gute Holzschutzfarbe kann ebenfalls herhalten. Wichtig ist nur, dass das Holz dadurch einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen und besonders vor Feuchtigkeit hat und man somit lange Freude an dem Gerätehaus haben kann.

Erik Jeske

Erik Jeske

Ich liebe die Natur, die Pflanzen, die Bienen und vor allem meinen schönen Garten. Besonders gerne habe ich jedoch meine kleine Hühnerschar. Auf dieser Seite zeige ich dir nicht nur, wie du Gemüse und Kräuter richtig anpflanzt. Ich teste auch verschiedene Garten- und Küchengeräte und stelle die Besten davon hier vor.

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