Bei Familie Rosenberg wurde eingebrochen – schon wieder! Doch nicht ins Haus, denn dieses ist Dank Kameras und zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen recht gut gegen Einbruchsversuche abgesichert.
Es geht um das Gartenhaus der Familie. Es steht etwas abseits und ist weder von der Straße, noch von der Wohnung aus gut einsehbar. Gestohlen wurden Werkzeuge und Gartengeräte im Wert von mehreren hundert Euros.
Ich habe mich mit der Vorgehensweise von Einbrechern auseinandergesetzt. In diesem Ratgeber zeige ich dir, wie Einbrecher vorgehen und wie du dich am besten vor Einbruch und Diebstahl schützen kannst.
Einbrecher niemals unterschätzen! Denke nicht, das…
Wer denkt, dass ein abgeschlossenes Gartenhaus sicher ist, der irrt. In einer mir bekannten Ortschaft haben Einbrüche in den letzten Jahren stark zugenommen. Wer denkt, dass sein Haus, seine Garage oder sein Gartenhaus sicher ist, irrt meistens. Hier mal ein paar reale Fälle, von denen ich selbst erfahren habe. Einige der betroffenen Familien kenne ich sogar persönlich:
- Aus einem Keller eines Wohnhauses wurde mehrere E-Bikes im Wert von einigen tausend Euros gestohlen.
- An einem Wohnhaus suchten Einbrecher nachts den Garten nach wertvollen Gegenständen ab. Die Kamera drehten sie kurzerhand zur Seite und machten dann ganz normal weiter.
- In einem Neubaugebiet drangen Einbrecher in eine Garage ein und versuchten dort, einen Autoanhänger zu stehlen, was zweifelsfrei gelungen wäre. Der Besitzer konnte die Täter in die Flucht schlagen, indem er eine Kamera mit Sprachfunktion installiert hatte und den Einbrechern damit drohte, sofort die Polizei zu rufen.
- Bei Familie Rosenberg und Umgebung wurden Gartenhäuser aus Holz aufgebrochen. Es wurden restlos alle Werkzeuge gestohlen.
- Einer Familie wurde mitten am Tag ein Fahrrad gestohlen, der auf dem Hof herumlag.
Den meisten ist nicht bewusst, dass der Einbruch selbst nur ein paar Minuten dauern kann. 5 Minuten – mehr ist oft nicht nötig. Bargeld und wertvoller Schmuck können dann schon weg sein. Diesen Fakt sollten sich Hausbesitzer unbedingt bewusst machen.
So gehen Einbrecher vor
Einbrecher spionieren Häuser oft tagelang vorher aus und schlagen dann erst zu | Foto: serkat Photography / stock.adobe.com
So ganz spontan passiert das nicht. Einfach mal einbrechen – das machen die wenigsten. Es ist umgekehrt. Oft sind kriminelle Banden zugange, die ziemlich professionell vorgehen und Häuser, deren Nachbarn und die Gewohnheiten der Bewohner oft tagelang ausspionieren. Erst dann erfolgt der Einbruch. Wer das verstanden hat, kann gezielt dagegen vorgehen, indem er Sicherheitsvorkehrungen trifft und es den Einbrechern schwer macht. Oft reicht es schon aus, einige wenige Maßnahmen wie das Einsetzen eines Scheinwerfers mit Bewegungsmelder einzusetzen, um Einbrecher abzuschrecken.
In diesem Ratgeber stelle ich die besten Maßnahmen vor und zeige dir, wie dich dich optimal vor Einbruch und Diebstahl schützen kannst.
Gartenhaus einbruchsicher machen: diese 5 Tipps helfen
Hier zeige ich dir 11 Tipps und Möglichkeiten, die du gegen Einbrecher einsetzen kannst.
Ein hoher Gartenzaun
Hohe Gartenzäune halten wahre Einbrecher nicht wirklich davon ab, über den Zaun zu steigen. Allerdings erschwert ein hoher Zaun mit zusätzlichen Spitzen oder ein Sichtschutzzaun den Einstieg in den Garten und schreckt Einbrecher auch ab. Der Nachbar mit dem niedrigen Zaun hat den leichteren Einstieg. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Eindringling sich dieses Grundstück aussucht, ist viel höher.
Ein hoher Zaun mit Spitzen kann Einbrecher abschrecken | Foto: mirsad / stock.adobe.com
Beleuchtung mit Bewegungsmelder
Das Böse bleibt gerne in Finsternis und unentdeckt. Im Licht wird man sichtbar und ergreift die Flucht. Wenn es möglich ist, sollte man auf jeden Fall eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder anbringen. Macht sich jemand am Zaun zu schaffen, wird es Dank der Außenleuchten hell.
Ich erinnere mich selbst an die Gegebenheit, als ich im Urlaub auf dem Weg zu meinem Ferienhaus Nachts eine Abkürzung durch einen offenen Garten nahm, was keine so gute Idee war. Als plötzlich die Lichter angingen, wurde es sehr hell. Ich habe schlagartig die Flucht ergriffen. Licht ist also einer der besten und effektivsten Methoden, um Eindringlinge fernzuhalten oder abzuschrecken.
Fenster und Türen als Schwachstelle
Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com
Einbrecher suchen sich immer die Schwachstellen eines Gebäudes aus, um ins Innere zu dringen. In diesem Fall sind es die Fenster und Türen, die als Schwachstelle gelten.
- Fenster können leicht eingeschlagen werden. Zudem sind Gartenhäuser nicht 3-fach verglast, was den Einbruch besonders einfach macht. Abhilfe kann hier geschaffen werden, indem man ein Metallgitter vor das Fenster anbringt. Zwar nicht so schön anzusehen, aber effektiv.
- Türen sind ebenfalls oft nur schlecht gesichert. Ein einfaches Türschloss (z.B. ein Buntbartschloss) kann schnell aufgebohrt oder aufgebrochen werden. Sicherheit schafft ihr schon mal ein Zylinderschloss oder ein Sicherheitsschließblech. Eine starke Kette mit Schloss kann hier auch Abhilfe schaffen, denn diese muss schon mit einer Flex entfernt werden, was sehr laut ist und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das wollen die Eindringlinge natürlich nicht.
Keine wertvollen Gegenstände lagern
Dieser Tipp ist eigentlich für die Katz, denn, woher soll der Einbrecher wissen, ob man wertvolle Gegenstände oder Werkzeuge im Gartenhaus gelagert hat? Einen Einbruch verhindert das sicher nicht. Dennoch: Wer einen möglichen Schaden verhindern möchte, sollte im Gartenhaus nicht allzu wertvolle Gegenstände lagern. Das gilt umso mehr, je weiter und unbewachter das Gartenhaus vom Wohnort entfernt ist.
Wer also ein Gartenhaus im weiter entfernten Schrebergarten besitzt, sollte dort vielleicht eher ältere Werkzeuge lagern, die einen geringeren Wert haben. Denn diese können nicht so gut weiter verkauft werden. Wer kauft schon einen alten Spaten?
Notschlüssel nicht unterm Teppich lagern
Es gibt immer noch Menschen, die ihre Schlüssel unterm Teppich lagern. Lass mich dir sagen, dass erfahrene Einbrecher diese Verstecke längst kennen und den Schlüssel auch finden werden. Besser ist es, den Notschlüssel bei einem Nachbarn zu lagern. Aber bitte nicht unterm Teppich oder im Blumenkasten.
Kameras sichtbar anbringen
Kameras können Einbrecher zwar abhalten, tun dies oft aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn die Einbrecher davon überzeugt sind, dass die Inhaber nicht zu Hause sind. Dank Handyüberwachung kann man die Einbrecher zwar sehen, aber nichts dagegen tun. Ich habe selbst schon gesehen, dass Einbrecher zur Kamera geschlendert sind und diese einfach weggedreht haben, um dann ganz normal weiter zu machen. Kameras sind zwar gut, aber nur in Kombination mit einem Scheinwerfer oder einer Sprachfunktion über das Smartphone.
Foto: / diy13 stock.adobe.com
Zudem sollte man bedenken, dass die wenigsten Einbrecher ohne Sturmhaube zu Werke gehen werden. So dumm sind dann auch wirklich nur wenige Eindringlinge. Eine Kamera alleine bringt also nichts, wenn man nicht schnell am Ort des Geschehens sein kann oder Kontakt mit den Eindringlingen aufnehmen kann.
Am besten sind Kameras mit Sprachfunktion. Wenn man durch das Smartphone mit den Einbrechern sprechen kann und mit der Polizei droht, dann lässt sich ein Einbruch mit Folge von Diebstahl meistens verhindert.
Natürlich müssen die Kosten für so eine Anlage im angemessenen Verhältnis zum Wert der Gegenstände stehen. Es gibt aber mittlerweile Überwachungssysteme, die recht günstig sind, sodass sich eine Anschaffung durchaus lohnen kann.
Alarmsystem anbringen
Alarmsysteme können ebenfalls eine Möglichkeit sein. Bei einem Einbruchsversuch schlagen diese Systeme Alarm und melden dies automatisch der Alarmzentrale. Aber auch hier müssen die Kosten für so ein Alarmsystem gerechtfertigt sein. Hier gibt es verschiedene Systeme, die einen Alarm auslösen können:
- Lichtschranke
- Drahtmelder (bestehende Verkabelung notwendig)
- Funkmelder (nachrüstbar)
- Magnetkontakte für Fenster und Türen
- Glasbruch- und Erschütterungsmelder
Das Gute bei Alarmen ist, dass sie die Eindringlinge meistens in die Flucht schlagen.
Einbruchsichere Fensterfolie anbringen
Es gibt auch angriffshämmende Fensterfolien, die auf der Fenster Innenseite aufgeklebt werden. Beim Versuch, die Scheibe einzuschlagen, zerspringt diese, bleibt aber an der Folie kleben und erschwert so den Einstieg. Ich bin der Meinung, dass eine solche Folie den Einbrecher nicht abhält, wollte es aber vollständigkeitshalber hier erwähnen.
Nachbarschaftshilfe
Du möchtest gerne in den Urlaub fahren? Dann solltest du zuerst deinen Nachbarn um Hilfe bitten. Nachbarn halten meistens gerne Augen und Ohren offen und passen auf, solange man weg ist. Dagegen kann man auf das Grundstück des Nachbarn aufpassen, wenn dieser mal auf Reisen ist. Eine Hand wäscht die andere eben.
Besitzt man 2 Autos, kann man eines ruhig in der Einfahrt stehen lassen. Das suggeriert dem Einbrecher, dass man zu Hause ist. Auch das kann einen Einbruch verhindern.
Gartentor abschließen
Gerade, wenn man das Gartentor öfters benutzt, lässt man es mal gerne offen stehen. Denk dran: Nichts ist besser für einen Einbrecher, als eine offene Tür. Trotz der Unwahrscheinlichkeit eines Einbruchs sollten Gartentore stets abgeschlossen werden. Ein hoher Gartentor ist hier außerdem klar im Vorteil.
Wertgegenstände im Garten sichern
Auf dem Weg durch den Garten werden Einbrecher möglicherweise alles mitnehmen, was irgendwie einen höheren Wert hat. Dazu muss nicht einmal zwingend das Gartenhaus aufgebrochen werden.
Teure Gartenmöbel werden ebenfalls gerne gestohlen | Foto: Photographee.eu / stock.adobe.com
Hier ist eine kleine Liste an Wertgegenständen, die gerne gestohlen werden könnten:
- Gartenmöbel: Lose herumstehende Gartenmöbel sind oft wertvoll, können aber leicht gestohlen werden.
- Herumliegende Werkzeuge sollten im Allgemeinen nicht im Garten herumliegen. Dies gilt vor allem für Gegenstände mit höherem Wert.
- Leitern sind eine hervorragende Möglichkeit, um auf Balkone oder Terrassen zu gelangen. Kletterhilfen sollten möglichst vermieden werden.
- Selbst Wärmepumpen vor dem Haus werden immer häufiger gestohlen. Sie sind sehr teuer, aber leicht demontierbar. Tatsächlich haben Einbrecher Wärmepumpen als „Nische“ entdeckt und sind hier gerade sehr aktiv.
- Ein Blick durch den Garten kann helfen. Sie entdecken selbst, welche Gegenstände leicht Ziele für Einbrecher sind und wo Bedarf besteht, weitere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
