Einen Sichtschutz montieren? Gar nicht so einfach. Und ohne handwerkliches Geschick kann das ganz schön zeitaufwendig werden.
Übrigens: Den Zaun, den wir montiert haben, kann man zurzeit bei Hornbach kaufen. Dort sieht man, wie schön der Zaun im fertigen Zustand aussieht.
Wir haben einen wunderschönen schwarzen Holzzaun montiert und dazu eine sehr ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt. Mit dieser tollen Anleitung wirst du auch als Anfänger kein Problem damit haben, deinen eigenen Sichtschutz zu montieren. Doch genug der Worte. Lass uns zur Tat schreiten.
Sichtschutz montieren: die Vorbereitung
Die Vorbereitung ist wichtiger, als man denkt! Man sollte erst alle Werkzeuge und Materialien zusammen haben, bevor man überhaupt mit der Montage beginnen kann. Ansonsten herrscht später nur Chaos. Wenn man mitten in der Montage ist und dann etwas fehlt, ist ein Abbruch nur schwer möglich.
Hier ist noch einmal eine kleine Checkliste, was man alles benötigt.
Werkzeuge
- Spaten (Löcher graben).
- Schaufel und Kelle (um Beton in die gegrabenen Löcher zu schütten).
- Mörtelrührer* (optimal), ansonsten kann man den Mörtel mit der Schaufel anmischen.
- Zollstock.
- Gummihammer (optimal), ansonsten einen normalen Hammer.
- Akkuschrauber.
- Gabelschlüssel.
- Bleistift.
- Maurerschnur*.
- Holzkeile*.
- Schrauben (Länge angepasst an den Zaun).
- Passende Winkel.
- Holzbohrer.
- Einschlagbodenhülsen (heute würden wir Pfostenträger* benutzen. Sie sind stabiler).
- Trockenbeton.
- Betonkübel* oder Schubkarre (zum Beton anmischen).
Schritt 1: Berechnung des Zaunes
Du hast einen schönen Zaun oder Sichtschutz gefunden? Dann kannst du gleich mit dem ersten Schritt beginnen: Mal angenommen, du möchtest einen Sichtschutz auf einer Länge von 10 Metern aufstellen. Jedes Element hat eine Länge von 2 Meter. Du musst dann also 5 Zaunelemente kaufen.
Als Nächstes musst du wissen, ob das Grundstück ein Gefälle hat, wie auf dem Bild unten. Wenn dein Grundstück gerade ist, kannst du diesen Schritt überspringen. Hat dein Grundstück aber ein Gefälle, muss jedes Zaunelement höher als das andere sein (stufenweise). Dabei ist es wichtig, dass jedes Zaunelement um die gleiche Höhe steigt, damit später alles optisch top aussieht. Und so machst du es:
- Haue am Anfang und am Ende des Zaunes einen Holzpflock in die Erde.
- Verbinde beide Holzpflöcke mit einer Maurerschnur. Die Schnur sollte leicht gespannt und waagerecht gespannt werden. Dafür kannst du eine Wasserwaage benutzen.
- Messe links und rechts am Pflock die Höhe aus. Mal angenommen, links haben wir eine Höhe von 1,5 m und rechtes eine Höhe von 1 m. Das ergibt einen Höhenunterschied von 0,5 m.
- Insgesamt sollen 5 Zaunelemente verbaut werden. Jetzt muss man einfach nur dividieren: 5 Zaunelemente / 0,5 m = 0,1 m. Jedes Zaunelement muss also 0,1 Meter höher sein als das vorige.
- Entferne die Schnur nicht! Diese benötigst du noch, um die Löcher zu graben.
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Schritt 2: Vorbereitung der Pfosten
Die Pfosten halten später den gesamten Zaun / Sichtschutz. Deshalb muss man diese zuerst vorbereiten.
Zunächst müssen die Einschlagbodenhülsen auf die Pfosten aufgesetzt werden. Es gibt verschiedene Bodenhülsen. Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Spitze lang genug ist, weil diese einbetoniert werden muss. Wir empfehlen eine Länge von mindestens 60 cm.
Bei Sichtschutzzäunen sollte man die Pfosten unbedingt einbetonieren. Bei starkem Wind könnte sich der Zaun sonst lockern. Unsere Bodenhülsen hatten 60 cm lange Spitzen, die einbetoniert werden mussten. Und so gehst du in diesem Schritt vor:
- Schiebe die Einschlagbodenhülse auf den Pfosten bis zum Anschlag auf. Danach ziehst du die Bodenhülse wieder etwa 1 cm zurück. Zwischen Pfosten und Bodenhülse sollte noch etwas Luft sein.
- Bohre alle 4 Löcher an.
- Entferne die Bodenhülse und bohre die Löcher mit einem Holzbohrer von beiden Seiten ganz durch (aber möglichst gerade).
- Danach muss die Bodenhülse wieder aufgesetzt werden und mit den Schrauben angeschraubt werden. Bei Bodenhülsen werden die passenden Schrauben in der Regel mitgeliefert, sodass man diese nicht extra einkaufen muss. Am besten bereitet man gleich alle Pfosten vor.
Schritt 3: Löcher graben
Bei den Löchern stellt sich die Frage, wie tief und groß man diese graben soll. Das Loch sollte nicht zu groß sein. Ich empfehle 2 Spatenstiche breit (ca. 30 cm).
Bei der Tiefe verhält es sich ein wenig anders. Zunächst muss man wissen, wie hoch der Pfosten stehen muss. Wenn ein Pfosten mit Bodenhülse eine Länge von 2,7 hat und der Pfosten insgesamt 2 Meter aus der Erde herausragen soll, dann sollte das Loch nur 60 cm tief sein.
Mindestens 10 cm der Bodenhülse sollte man noch in die Erde hauen können, bis der Pfosten die richtige Höhe erreicht hat. Mehr dazu im nächsten Schritt.
Manche empfehlen eine Tiefe von 80 cm, damit sich der Zaun bei Bodenfrost nicht heben kann. Wir halten das nicht für nötig. Unsere Löcher hatten eine Tiefe von 50 cm.
Schritt 4: Pfosten und ersten Sichtschutz aufstellen
Du hast alle Pfosten vorbereitet? Gut. Dann kannst du jetzt mit der eigentlichen Montage beginnen. Für diesen Schritt benötigt man aber 2 Personen.
Stelle das erste Sichtschutzelement auf und richte es aus. Zwischen Zaun und Erde sollte man mindestens einen Abstand von 2 cm lassen. Mit einer Wasserwaage kannst du den Sichtschutz ausrichten.
In unserem Garten hatten wir eine leichte Steigung. In diesem Fall kann man den Sichtschutz mit Holzkeilen auf die richtige Höhe bringen. Leider hatten wir keine Holzkeile und haben dafür einfache Holzstücke benutzt (siehe Bild unten). Mit Holzkeilen wäre es aber deutliche einfacher.
Der Sichtschutz ist nun ausgerichtet. Jetzt kannst du den ersten Pfosten montieren. Miss nun die Höhe des Sichtschutzes. Dann weißt du auch, wie hoch der erste Pfosten stehen muss. Den Sichtschutz kannst du nun zur Seite stellen, um den ersten Pfosten zu montieren. Und den montiert man so:
- Setze den Pfosten in das erste Loch.
- Richte die Höhe aus. Unsere Pfosten waren so geplant, dass sie oben bündig mit dem Zaun abschließen. Zu hohe Pfosten kann man vorsichtig mit einem Gummihammer auf die richtige Höhe klopfen.
- Lege dann eine Latte an den Pfosten an und fixiere ihn mit einer Schraubzwinge (siehe Bild unten).
- Am unteren Teil der Latte haust du anschließend einen Holzpflock in die Erde.
- Schraube den Holzpflock und die Latte mit einer Holzschraube zusammen.
- Danach kann man die Schraubstöcke wieder etwas lockern, um den Pfosten mit einer Wasserwaage nochmal exakt auszurichten. Anschließend werden die Schraubzwingen wieder fest angezogen.
- Nachdem der Pfosten auf Position gebracht wurde, muss das Sichtschutzelement vorsichtig an den Pfosten angesetzt werden. Einen kleinen Spalt sollte man zwischen Pfosten und Sichtschutzelement aber lassen. Wir haben einen Spalt von 0,5 cm gelassen. In der werden aber 1 cm empfohlen.
- Der Sichtschutz liegt jetzt am Pfosten an. Während eine Person den Sichtschutz hält, kann die zweite Person Pfosten und Sichtschutz oben und unten mit jeweils einem Winkel zusammenschrauben.
- Sobald die beiden Winkel angeschraubt sind, kann man den zweiten Pfosten montieren. Wie das geht, zeige ich im nächsten Schritt.
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Schritt 5: Den zweiten Pfosten aufstellen und einbetonieren
So: Das erste Sichtschutzelement ist fest mit dem Pfosten verbunden. Nun ist der zweite Pfosten an der Reihe.
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- Setze den zweiten Pfosten in das zweite Loch. Der zweite Pfosten muss gleich richtig ausgerichtet werden. Sobald er neben dem Sichtschutzelement aufgestellt wurde, muss er mit einem Gummihammer vorsichtig auf die richtige Höhe geklopft werden.
- Wichtig: Beachte die Steigung deines Gartens, wie ganz oben bereits geschrieben. Bei uns musste jedes Zaunelement um 12 cm höher gesetzt werden, damit das später ordentlich aussieht (Stufenweise).
- Sobald der zweite Pfosten ausgerichtet ist, kannst du diesen ebenfalls sofort mit 2 Winkeln verschrauben.
- Jetzt wird der zweite Pfosten sorgfältig mit der Wasserwaage ausgerichtet.
- Anschließend wird auch der zweite Pfosten mit Latte und Schraubzwinge fixiert, genauso wie auch der erste Pfosten.
- Der Zaun steht nun schön gerade und endlich betoniert werden. Das erfährst du im nächsten Schritt.
Schritt 6: Mörtel anrühren
Bevor man den ersten Pfosten montieren kann, muss man natürlich den Mörtel anmischen. Und das machst du so:
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- Schüttel den Trockenbeton in einen Betonkübel* oder einer Schubkarre.
- Gieße Wasser dazu und rühre den Mörtel entweder mit einem Mörtelrührer oder mit einer Schaufel an. Der Mörtel sollte ziemlich dick sein.
Schritt 7: Zaun einbetonieren
Dein Zaun ist nun gerade ausgerichtet und kann endlich betoniert werden. Das machst du in diesem Schritt. Den Mörtel hast du ja bereits angerührt. Und so gehst du am besten vor:
- Gebe einige Schaufel voll Mörtel in das Loch. Danach kannst du ein paar saubere Steine dazu legen und erneut Mörtel dazugeben. Die Steine sollten mit Mörtel bedeckt sein. So spart man an Mörtel. Bei größeren Löchern kann der Mörtelverbrauch sonst sehr hoch sein.
- Wiederhole das Ganze, bis du zur Erdoberfläche noch etwa 10 cm Platz hast.
- Wiederhole alle Schritte an den nächsten Zaunelementen und Pfosten, bis der ganze Sichtschutzzaun steht.
Sichtschutz montieren: Das Ergebnis hat sich gelohnt
Endlich ist der Zaun fertig. Es hat sich gelohnt, den Sichtschutz montieren und ihn fertigzustellen. Der Sichtschutz ist wirklich schön geworden. Das Bild ist ganz am Anfang der Seite aufgeführt, allerdings sieht es noch etwas nach Baustelle aus.
Sobald der Frühling etwas aufblüht und die Blüten ihre Schönheit offenbaren, werde ich hier nochmal ein Gesamtbild des Zaunes in seiner schönsten Pracht ergänzen. Bis dahin wünsche ich viel Spaß beim Nachbauen.