Sichtschutzzaun | 5 Tipps und Dinge, die man unbedingt wissen muss

Sichtschutzzäune werden normalerweise nur aus einem Grund montiert: Sie sollen Sichtschutz bieten und vor neugierigen Blicken schützen. Doch es gibt nichts ärgerlicheres, als ein Sichtschutzzaun, der durch einen Sturm oder starken Wind in Schieflage gerät oder ganz umfällt.

Die falsche Untergrundvorbereitung oder falsche Zaunpfosten reichen hier schon aus, um Schaden anzurichten. Wie viel Kraft so eine Windböe hat, die auf einen Sichtschutzzaunelement trifft, wird gerade von Laien schnell unterschätzt.

In diesem Ratgeber habe ich 5 wertvolle Tipps für dich. Ich zeige dir, worauf du wirklich achten solltest, wenn du vorhast, deinen Garten oder Terrasse mit einem Sichtschutzzaun zu umzäunen.

Tipp 1: Windlast kann enorm sein

Ein Sichtschutzzaun kann nicht planlos irgendwo aufgestellt werden. Auftretende Windlasten können enorm sein. Selbst einbetoniert kann so ein Zaun schnell in Schieflage geraten.

In Deutschland werden Windlasten in 4 Zonen eingeteilt, wobei Zone 4 der höchsten Windlast entspricht. Nach diesen Windlastzonen sollte auch entschieden werden, welche Zaunart infrage kommt und wie stabil dieser montiert werden muss. Zum Beispiel kann ein Zaun durch ein ordentliches Fundament aus Beton stabilisiert werden.

Zuerst sollte man jedoch wissen, in welcher Windlastzone man lebt und dann überlegen und planen, ob ein Sichtschutzzaun überhaupt infrage kommt. In Windlastzone 4 beispielsweise muss in jedem Fall ein Fundament gegossen werden. Dieser muss umso tiefer in die Erde hineinragen und umso breiter sein, je höher die Windlast ist. Zudem muss dieser auch an das Erdreich angepasst werden. Bei weicher Erde muss der Untergrund ebenfalls angepasst werden.

Tipp 2: Das richtige Material

Sichtschutzzäune gibt es in mehreren Materialien zu kaufen. Holz und WPC sind einige davon. Aber auch hier sollte man vorher unbedingt ein paar Überlegungen anstellen, denn jedes Material hat Vor- und Nachteile.

Holz: Holz ist schön, natürlich, strahlt eine gewisse Wärme aus und ist meistens auch preiswerter als andere Zaunarten. Allerdings muss ein Sichtschutzzaun aus Holz hin und wieder gepflegt werden. Dazu gehört vor allem das Streichen des Zauns. Zudem kann sich Holz verziehen, wenn das Holz noch feucht ist. Ein guter Hersteller benutzt normalerweise trockenes Holz. Bei günstigen Holzzäunen aus dem Baumarkt sollte man jedoch vorsichtig sein. Mit der richtigen Pflege können Holzzäune aber auch Jahrzehnte halten.

Sichtschutzzaun aus Holz

Holz ist schön und strahlt eine natürliche Wärme aus | Foto: Alyona Tec / stock.adobe.com

WPC ist ein Holz-Kunststoff-Gemisch (Holzverbundwerkstoff). Dadurch wird es sehr wetterfest und muss kaum gepflegt werden. Optisch sieht man, dass es sich bei WPC um kein echtes Holz handelt. Aufgrund des geringen Pflegeaufwands ist es allerdings sehr beliebt und weit verbreitet.

Aluminium ist langlebig, leicht, schön, zeitlos, wetterfest und kann daher auch nicht rosten. Das Gute hat aber auch seinen Preis. Aluminium ist einfach teuer, sodass es einfach nicht für jeden infrage kommt. Wer es finanziell stemmen kann, ist mit Aluminium aber gut beraten.

Steinmauern sind natürlich, sehr schön und sehr langlebig. Jedoch muss dafür ein tiefes und stabiles Fundament mit Stahlbewehrung gegossen werden, wodurch diese Art von Sichtschutz zu den teuersten gehört. Der Pflegeaufwand dürfte hier am geringsten sein. Macken und Kratzer können hier im Gegensatz zu fast allen anderen Zäunen aber nicht entstehen.

Mauer mit Metallzaunelementen

Mauern können auch mit Sichtschutz-Zaunelementen kombiniert werden, ähnlich wie in diesem Bild.

Stabmattenzäune sind vergleichbar günstig und langlebig. Auch optisch sind sie ganz ansprechend. Allerdings müssen Sichtschutzstreifen eingefädelt werden, wodurch dieser Zaun meiner Meinung nach seine Attraktivität verliert.

Gabionen bieten ebenfalls einen guten Sichtschutz. Zwischen den Zaunelementen werden Steine eingefüllt. Gabionen sind langlebig und müssen quasi nicht gepflegt werden. Aber auch hier müssen Sie mit höheren Kosten rechnen, weil neben den Zaunelementen auch noch die Steine bezahlt werden müssen.

Gabionen mit Sichtschutzzaun

Gabionen können auch mit Sichtschutzelementen aus Holz oder WPC kombiniert werden | Foto: Hermann / stock.adobe.com

Tipp 3: Richtigen Pfostenträger wählen

Es gibt nur einen Pfostenträger, der für Sichtschutzzäune infrage kommt. Und ich meine nur einen, wenn ich das sage.

Pfostenträger mit einem Stützfuß* sind nicht geeignet! Die sind für andere Projekte wie Gewächshäuser oder Carports geeignet, weil dadurch eine Tiefe (ein Raum) entsteht. In diesem Fall können die Pfostenträger nicht abknicken. Werden die Pfostenträger jedoch in einer geraden Linie montiert, dann entstehen einseitige Windlasten, was den Fuß früher oder später zum Abknicken bringt. Der Zaun gerät in Schieflage.

Auch Einschlagbodenhülsen sind nicht mehr empfehlenswert, selbst wenn man diese einbetoniert. Die Stärke des Materials ist einfach zu und kann durch Knicken oder Reißen ebenfalls kaputtgehen (eigene Erfahrung). Das ist auch der Grund, weshalb ich in dieser Sichtschutzzaun-Montage-Anleitung ausdrücklich davon abrate, Einschlagbodenhülsen zu verwenden.

Sichtschutzzaun montieren

Einschlagbodenhülsen eignen sich nur für Zäune, die nicht zu hoch sind und Wind durchlassen.

Die einzigen verwendbaren Pfostenträger sind sogenannte H-Pfostenträger. Sie haben eine gute Wandstärke und 2 Schenkel, wodurch sie extrem stabil sind. Ein Abknicken ist eigentlich nicht möglich.

H-Pfostenträger*
Vibriert alle 30 Sekunden mit 400 Hz in alle Richtungen. Deckt eine Fläche bis zu 650 Quadratmeter ab.

Tipp 4: Pflegeaufwand beachten

Meiner Meinung nach macht Sinn, die Zaunart nach dem Pflegeaufwand zu sortieren. Somit wären Steinmauern, Gabionen und Sichtschutzzäune aus Aluminium sehr pflegeleicht, kosten aber auch am meisten.

Danach folgen Stabmattenzäune und Zäune aus WPC, die preislich im mittleren Bereich liegen.

Sichtschutzzäune aus Holz landen auf dem letzten Platz, sind meistens aber auch sehr preiswert.

Tipp 5: Hecken als Sichtschutz

Hecken können eine gute Alternative zum Sichtschutzzaun sein. Je kleiner die Pflanzen sind, desto günstiger sind sie. So kann man mit wenig Geld eine Sichtschutz-Hecke pflanzen.

Das hat aber auch einen gewaltigen Nachteil. Kleine Hecken müssen erst einmal einige Jahre wachsen, bis sie hoch genug sind und einen Sichtschutz bieten. Zu den günstigen Pflanzen gehört die berühmte Thuja-Hecke, die zwischen 10 und 15 cm pro Jahr wächst. Eine Pflanze mit 1,6 – 1,8 m Höhe kostet etwa 20 Euro. Pro Meter Sichtschutz muss man mit etwa 3 Pflanzen rechnen. Das macht ca. 60 Euro pro Meter Sichtschutz. Thuja-Pflanzen mit einer Höhe zwischen 60 – 80 cm kosten unter 6 Euro. Wenn man ein paar Jahre warten kann, dann kann der Sichtschutz besonders günstig ausfallen.

Hecken müssen allerdings jährlich gepflegt und geschnitten werden. Möchte man sie irgendwann entsorgen, müssen auch die Wurzeln ausgegraben werden. Das sollte man bedenken – denn irgendwann wird jede Hecke unansehnlich.

Erik Jeske

Erik Jeske

Ich liebe die Natur, die Pflanzen, die Bienen und vor allem meinen schönen Garten. Besonders gerne habe ich jedoch meine kleine Hühnerschar. Auf dieser Seite zeige ich dir nicht nur, wie du Gemüse und Kräuter richtig anpflanzt. Ich teste auch verschiedene Garten- und Küchengeräte und stelle die Besten davon hier vor.

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