Jede Gartenschere wird einmal stumpf. Deshalb muss die Klinge von Zeit zu Zeit wieder geschärft werden, damit sie wieder saubere und glatte Schnitte erzeugen kann und man keine Blasen an den Fingern bekommt.
Das Arbeiten mit einer stumpfen Klinge macht außerdem keinen Spaß. Hier ist meine kleine Anleitung zum Schärfen einer Gartenschere. Im Bild siehst du übrigens die Grüntek Falke Gartenschere, die in unserem Gartenscheren Test zu den 2 besten Scheren gehört.
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Mehr InformationenSchritt 1: Schere zerlegen
Bevor ich beginne, möchte ich dich noch auf eine Alternative aufmerksam machen, da man mit meiner Anleitung die Gartenschere zerlegen muss. Mit einem speziellen Schleifstein für Gartenscheren* kannst du dir das Zerlegen sparen und die Klinge stattdessen in kurzer Zeit schärfen.
Zuerst muss die Schere zerlegt werden. Bei der Grüntek-Schere geht das ganz einfach mit einer Zange. Dazu drehst du die Mutter nach links auf (Bild unten).
Danach kannst du die beiden Griffe voneinander lösen.
Zum Schluss muss nur noch die Schraube gelöst werden, die die Klinge festhält.
Jetzt müssen alle Teile erst gereinigt werden. Dafür benutzt man ein feuchtes Tuch. Hartnäckigen Dreck kann man mit einem Reinigungsspray entfernen.
Schritt 2: Wetzstein vorbereiten
Wetzsteine sind porös. Deshalb muss man sie zuerst 5 Minuten lang in ein Gefäß mit Wasser legen, damit dieser sich mit Wasser vollsaugen kann. Danach legt man ein Tuch auf den Tisch und legt den nassen Wetzstahl auf das Tuch. So vermeidet man Kratzer auf dem Tisch.
Wenn die Schneide der Gartenschere nur leicht abgenutzt ist, dann sollte man die feine Seite (Körnung 1000 oder kleiner) am Wetzstahl benutzen. Bei einer gröberen Abnutzung der Klinge sollte man die Gartenschere erst mit einer gröberen Körnung verschleifen.
Schritt 3: Gartenschere schärfen
Nach dem Lösen der Klinge kann diese nun geschärft werden. Das geht ganz einfach mit dem durchnässten Wetzstahl. Wichtig dabei ist es, dass der Winkel beim Schleifen im richtigen Winkel an den Wetzstahl gehalten wird.
Zuerst wird die obere Seite (Außenseite) der Klinge geschliffen. Dazu setzt man die Klinge in einem 23° Winkel an und schiebt die Klinge nach vorne hin vom Körper weg.
Zwischendurch sollte man prüfen, ob die Klinge an allen Stellen geschärft ist oder man eine Stelle ausgelassen hat. Wenn die Schneide scharf ist, muss die Rückseite der Klinge entgratet werden.
Dazu wird die Klinge nun mit der Rückseite der Klinge in einem 5° Winkel (oder besser noch, mit der ganzen flachen Fläche) auf die feinkörnige Seite des Schleifsteins aufgelegt und mehrmals über den Wetzstahl gezogen, bis kein Grat mehr vorhanden ist.
Schritt 4: Schärfe prüfen und Gartenschere ölen
Zum Schluss muss nur noch geprüft werden, ob die Klinge auch wirklich scharf ist. Dazu leicht mit dem Finger über die Klinge fahren. Wenn alles passt, sollte die Gartenschere wieder montiert werden.
Anschließend müssen die Gelenke nur noch geölt oder mit Fett eingeschmiert werden. Dazu eignet sich beispielsweise das syntethische Fett von Felco.*
Gartenschere schleifen ohne Schleifstein
Nicht jeder hat einen Schleifstein zu Hause oder möchte sich einen zulegen. Deshalb gibt es immer auch Alternativen. Man kann Gartenscheren auch ohne Schleifstein schärfen. Dazu gehören insbesondere
- Schleifpapier und
- Schleifgerät für Gartenscheren.
Gartenschere mit Schleifpapier schärfen?
Schleifpapier eignet sich nicht wirklich zum Schärfen einer Gartenschere. Es nutzt sich viel zu schnell ab. Dadurch geht viel Schleifpapier verloren und letztendlich kommt man preislich vielleicht noch teurer raus, als wenn man sich einen Schleifstein zulegt. Außerdem ist Schleifpapier viel zu weich und wie gesagt: Schleifpapier ist zum Schleifen geeignet und nicht zum Schärfen.
Schleifgerät für Gartenscheren
Ich bin kein Fan von Schleifgeräte für Gartenscheren oder ähnliche Dinge. Eine stumpfe Klinge kann man viel besser schärfen, wenn man es vorher ein paar mal gemacht hat. Ob Schleifgeräte wirklich besser dafür geeignet sind, wage ich zu bezweifeln.
Meiner Meinung nach ist ein Wetzstein sinnvoller und vom Preis her nicht teurer als ein Schleifgerät. Außerdem fällt beim Schleifgerät wieder unnötiger Plastikmüll an. Ein Schleifstein dagegen erzeugt keinen Plastikmüll und ist aus meiner Sicht aus dem Schleifgerät vorzuziehen.