Du willst in die Hühnerhaltung einsteigen? Super. Denn es gibt kaum etwas Besseres. Ich habe jetzt selbst seit einigen Jahren Hühner und würde sie niemals wieder hergeben. Es ist eines der schönsten Hobbys. Auch, wenn man regelmäßig den Stall sauber machen muss.
Und hier sind auch schon meine besten Tipps für die Hühnerhaltung für Anfänger.
Also: Zuerst kaufst du dir ein paar Hühner und überlegst dann, wo eigentlich der Stall hin soll :) Nein! Spaß beiseite. Hier sind nun die echten Tipps. Viel Spaß beim Lesen.
Bau einen richtigen Stall
Jedes Tier und jeder Mensch brauchen eine Behausung. Wenn du mit der Hühnerhaltung beginnen möchtest, dann ist das deine erste Aufgabe.
Aber ein Stall alleine reicht nicht aus. Hühner brauchen einen Auslauf im Garten. Je größer, desto besser. Aber auch auf ein paar Quadratmetern Wiese ist es möglich, Hühner zu halten.
In so einem Garten fühlen sich Hühner besonders wohl. Hier ist viel Platz zum Scharren.
Der Stall selbst sollte für 3 mittelgroße Hühner mindestens einen Quadratmeter betragen.
Man sollte aber daran denken, dass die Hühner sich besser fühlen, wenn viel Platz vorhanden ist. Große Fenster im Stall spenden viel Licht und das führt dazu, dass deine Hühner später mehr Eier legen.
Alternativ kann man aber auch einen fertigen Stall kaufen.
Richte den Stall richtig ein
Hühner haben Fressfeinde! Es gilt die Regel: Wo ein Ei durchpasst, passt auch ein Marder durch. Aber auch Füchse stehen total auf Hühner. Achte also darauf, dass dein Stall wirklich dicht ist.
Ein Stall sollte deshalb im Optimalfall aus Holz oder aus Stein gemauert sein. Wird es ein selbst gebauter Stall mit Draht, dann sollte dieser sehr engmaschig sein (maximal 20 mm). Hasendrahtzaun ist zu dünn!
Hühner benötigen einen Nistkasten. Dieser sollte mindestens 25 x 25 cm sein. Hie Höhe sollte 30 cm betragen. Ausgelegt sollte der Nistkasten mit Stroh sein (günstig beim Bauern zu kaufen).
Ein Nistkasten muss nicht immer ein Kasten sein. Meine Hühner setzen sich auch gerne in den Nistkorb, um ihre Eier zu legen.
Sitzstangen
Hühner schlafen auf Sitzstangen. Hier gilt die Regel: Ein Huhn benötigt etwa 20 – 25 cm Platz.
Foto: liebe-zum-garten.de
Ich habe nur eine Sitzstange in meinem Stall. Die Hühner sind sowieso den ganzen Tag auf der Wiese und zum Schlafen gehen sie alle auf eine Stange. Wer lustig ist, kann aber mehrere Stangen einbauen.
Denke aber daran: Hast du mehrere Stangen, schlafen die Hühner verteilt und koten den ganzen Stall voll. Das heißt, viel putzen – und das ist dann anstrengend.
Mache es am besten so: Montiere eine Sitzstange zum Schlafen und platziere darunter ein Kotbrett. Ein Kotbrett ist übrigens Goldwert, weil die Hühner nachts echt viel koten. Lege Zeitungspapier auf das Kotbrett aus. Nach einer Woche wird alles entsorgt. Das Brett wird mit neuem Zeitungspapier ausgelegt.
Der Boden: Einstreu, Sägespäne oder Sand?
Es gibt viele Diskussionen darüber. Ich habe mich für Sand entschieden. Warum?
Einstreu muss immer wieder komplett entsorgt werden und dann muss Neues rein. Dasselbe gilt für Späne. Späne sind mir einfach zu fein und staubig.
Feiner Sand jedoch muss nicht ganz so oft entsorgt werden. Der oft etwas flüssige Kot vermischt sich gut mit dem Sand und härtet dann aus. Außerdem ist im Sand kaum Leben. Das heißt, weniger Gefahr, dass sich dort Milben aufhalten.
Entscheide dich für eine pflegeleichte Hühnerrasse
Bei der Hühnerhaltung für Anfänger sollte man auch wirklich eine pflegeleichte Rasse wählen. Ich habe mit 2 Rassen begonnen:
- Normale Legehennen
- Leghorn Huhn
- Zwerg-Welsumer (Zwerghühner, aber sehr pflegeleicht)
Die Zwerg-Welsumer beispielsweise legen bis zu 180 Eier im Jahr und diese sind auch noch recht groß. Der größte Vorteil ist jedoch, dass sie nur wenig Futter benötigen. Sie finden fast alles selbst. Allerdings legen meine Zwerg-Welsumer deutlich weniger Eier und im Winter praktisch überhaupt keine.
Links: Ei einer großen Henne, rechts: Ei eines Zwerg-Welsumers
Gib den Hühnern Zeit zum Eingewöhnen
Wenn der Stall steht, können die ersten Hühner her. Anfangs können diese sehr scheu sein und es kann so aussehen, als wollen die Hühner nicht richtig fressen. Vielleicht sitzen sie am nächsten Morgen noch auf der Stange und wollen nicht so richtig raus.
Keine Angst. Auch Hühner müssen sich eingewöhnen, wenn sie plötzlich woanders leben müssen.
Wenn du bereits Hühner hast und dann neue dazu kaufst, dann musst du die neuen Hühner eingewöhnen. Das ist ganz normal und dauert ein paar Tage. Danach sollten sich die Hühner aber wohlfühlen.
Fütter deine Hühner am Anfang mit Fertigfutter
Die Fütterung der Hühner ist eine echte Wissenschaft. Da man viele Hühnerrassen so gezüchtet hat, dass sie mehr Eier legen, muss man auch darauf achten, dass sie alle Nährstoffe bekommen, die ein Ei benötigt.
Als Anfänger in der Hühnerhaltung sollte man es sich aber nicht so schwer machen. Es gibt fertige Futtermischungen, die gut auf Hühner abgestimmt sind. Bevor du zu einem Futterexperten wirst, solltest du es dir am Anfang leicht machen und Fertigmischungen kaufen.
Ich nehme diese günstige, aber dennoch gute Futtermischung. Meine Hühner lieben es.
Es gibt auch Legemehl und Pellets für Hühner. Mein Tipp: Tu das mit den Pellets deinen Hühnern nicht an. Du willst auch keine Pellets essen, die immer und immer nur gleich schmecken, oder? Dabei ist es meistens nicht einmal günstiger, als hochwertiges Körnerfutter oder gutes Legemehl.
Langsam wirst du merken, was deine Hühner so alles fressen. Lies dir unbedingt auch diesen Artikel hier durch: Was fressen Hühner?
Übrigens sollte auch Stall Futter zur Verfügung stehen. Am besten nutzt man dafür einen Futterautomaten. Anfangs habe ich das Futter noch in eine Schüssel hingestellt. Die Hühner haben das ganze Futter auseinander geworfen, weil sie eben wählerisch sind. Daher ist ein Futterautomat oft die bessere Idee.
Achte darauf, dass immer Wasser zur Verfügung steht
Hühner benötigen viel Wasser – und zwar frisch. Achte darauf, dass immer genügend Wasser zur Verfügung steht.
Vergisst man das, dann kann auch die Eierproduktion nachlassen.
Damit das Wasser nicht ständig nachfüllen muss, empfehle eine spezielle Hühnertränke, die viel Wasser fassen kann.
Offenes Wasser dagegen sollte man eher meiden. Hier sammelt sich schnell Schmutz und Kot von den Hühnern an.
Verbringe Zeit mit deinen Hühnern
Ich weiß es noch von mir. Am Anfang konnte ich eine Stunde lang am Stück einfach nur da sitzen und meine Hühner beobachten. Dadurch konnte ich aber viel von ihnen lernen.
Ich habe gelernt, was Hühner wirklich wollen und gerne machen. Und das ist der beste Anfängertipp, den ich dir an die Hand geben kann.
Hier ein paar kleine Beispiele:
- Wenn deine Hühner dich bereits gut kennen, wissen Sie, dass du sie fütterst. Immer, wenn du zu ihnen herausgehst, werden sie dir hinterherlaufen und so tun, als hätten sie noch nie etwas zum Essen bekommen. Die haben bestimmt Hunger, wirst du dann denken und sie füttern. Später weist du es besser. Auf keinen Fall sollte man zu viel füttern. Bleiben am Abend noch Körner übrig, dann hast du zu viel gefüttert und das lockt Mäuse an. Vielleicht auch Ratten.
- Hühner brauchen Pausen: Manchmal setzen sie sich einfach hin und ruhen sich aus. Erst dann erkennt man, dass auch Hühner einfach ihre Ruhe brauchen. Dann denkt man schnell an die ganzen Hühner in der Zucht. Sie haben praktisch nie Ruhe. Sie sind völlig gestresst und wir konsumieren ihre Eier. Durch eigene Hühner lernst du, was sie dir wirklich geben.
Das Hühnerbad
Auch Hühner säubern sich. Dazu nehmen sie ein sogenanntes Sandbad. Durch das Sandbad werden sie zum Teil auch lästige Milben los.
Für das Sandbad hebt man am besten etwas Erde aus und füllt dort feines Sand ein. jetzt können sich deine Hühner darin wühlen.
Stall putzen ist Pflicht
Hühner zu halten, ist schön. Aber es gibt da auch die Schattenseiten. Mindestens einmal wöchentlich muss der Stall sauber gemacht werden. Das heißt:
- Kotbrett sauber machen
- Prüfen, ob noch genug Trinkwasser vorhanden ist
- Futterbehälter auffüllen
- Sitzstangen auf Milben überprüfen
