Anzuchterde schimmelt: Was kann man tun? 10 hilfreiche Tipps

Gerade Torf Anzuchterde schimmelt besonders schnell. Manchmal schimmeln die Torftöpfe. Manchmal ist aber auch die Erde selbst betroffen. Aber warum ist das so und was kann man dagegen tun? Sollte man vielleicht auf Anzuchterde verzichten oder gibt es eine bessere Lösung?

Da ich selbst von dem Problem betroffen war, habe ich mich auf die Suche nach den Ursachen gemacht und zeige hier, was man dagegen tun kann.

Hier habe ich 10 hilfreiche Tipps für dich, was du tun kannst, wenn deine Anzuchterde schimmelt.

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Schlechte Erde

Nicht selten liegt es an der Erde selbst, die man verwendet. Mit hochwertiger Erde ist es aber nicht getan. Gerade im Handel liegen die Aussaaterden oft tagelang im Freien. Ein oder mehrere kleine Löcher im Sack reichen meistens schon aus, damit Keime und Sporen eindringen können. Es gibt aber auch weitere Gründe:

  • Billigerde enthält oft einen hohen Kompostanteil, was die Schimmelbildung begünstigt.
  • Schlecht gelagerte Erde
  • und alte Erde sind weitere Gründe für die Schimmelbildung.

Zu viel Feuchtigkeit, der Hauptgrund

Anzuchttöpfe, Torftöpfchen

Links, richtig! Rechts – zu feucht!

Zu viel Feuchtigkeit und zu wenig Luft gehören zu den häufigsten Gründen für Schimmel. Die Erde ist ganz einfach zu nass. Gerade bei Anzuchttöpfen sollte man darauf achten, dass die Erde nicht bis unten hin nass ist. Vor allem am Anfang liegt der Same maximal 2 cm tief in der Erde und muss nur feucht sein.

Lieber öfter, dafür aber weniger gießen ist sinnvoller. Zu viel Feuchtigkeit entsteht oft aber auch dadurch, dass man Anzuchtschalen mit Deckel benutzt und zu wenig lüftet.

Lüften hilft

Lüften ist besonders dann wichtig, wenn man die Jungpflanzen in einer Anzuchtschale mit Deckel aufzieht. Dort wird es mit der Zeit ziemlich schwül und auch die Luftfeuchtigkeit steigt an. Natürlich brauchen vor allem Tomaten eine hohe Luftfeuchtigkeit. In der Natur werden sie aber gleichzeitig auch gut belüftet. In der Anzuchtschale ist das nicht so.

Wie wir alle wissen, begünstigt zu viel Feuchtigkeit die Schimmelbildung. Regelmäßiges Lüften ist also besonders wichtig. Den Deckel sollte man deshalb mindestens 1 Stunde lang am Tag entfernen und vielleicht auch das Fenster kippen. Ich selbst benutze keine Anzuchtschale. Das klappt bei mir auch ohne ganz gut.

Anzuchtkasten*
3 Anzuchtkästen aus Kunststoff.

Plastikbecher statt Torftöpfe benutzen

Im Plastikbecher schimmelt es meistens seltener, als in den Torftöpfchen. Hier gibt es einen einfachen Rat.

Man sammelt ein Jahr lang verschiedene Becher (z. B. Joghurtbecher), die man dann im nächsten Jahr zum Aussäen benutzt. Das funktioniert wunderbar.

Auf Eierkartons sollte man aber ebenso verzichten, da sie genauso schnell schimmeln können.

Oberflächlichen Schimmel abkratzen

Tritt der Schimmel trotzdem und nur oberflächlich auf, kann man ihn zunächst wegkratzen, sollte die Stelle aber weiterhin beobachten. Breitet sich der Schimmel weiter aus und befällt auch die Pflanze, sollte diese entsorgt werden. Schimmel sollte nie als harmlos gesehen werden. Hier sollte man lieber auf Nummer sicher gehen.

Erde auflockern

Wenn man die Erde regelmäßig auflockert, trocknet sie an der Oberfläche schneller. Unten bleibt die Erde natürlich länger feucht. Durch die trockene Erde kann so auch kein Schimmel mehr auftreten. Diese Methode hat sich bereits bewährt und ist sehr wirksam.

Solange die Jungpflanzen also noch im Haus stehen und nicht im Freien, sollte man die Erde immer mal wieder auflockern. Das kann man mit einer Gabel tun.

Töpfe und Anzuchtschalen reinigen

Alle Behälter vom Vorjahr sollten gründlich gereinigt werden, bevor man etwas aussät. Denn oft sind sie mit Schimmelsporen befallen. Benutzt man sie einfach so, breiten sich die Sporen schnell aus und der Schimmel ist da.

Zuerst müssen die Behälter gut ausgespült und desinfiziert werden. Das geht am besten mit einem Essig-Wassergemisch oder mit Wasserstoffperoxid. Die Erde selbst sollte niemals mit Essig desinfiziert werden, da man so den pH-Wert der Erde verändert.

Erde im Backofen backen

Erde kann man auch keimfrei machen, indem man die Erde auf ein Backblech verteilt und sie bei 130 – 140 °C eine halbe Stunde lang in den Backofen stellt.

Für mich ist das aber nichts. Bei der Menge Erde, die ich jedes Jahr brauche, würde das eine Ewigkeit dauern.

Alternativ kann man die Erde auch für 10 Minuten bei höchster Leistung (Wattzahl) in die Mikrowelle geben. Persönlich halte ich von beiden Methoden nicht viel. Vor allem der Aufwand ist mir zu hoch.

Kamillentee

In diesem Artikel habe ich gelesen, dass man Jungpflanzen anfangs mit abgekühltem Kamillentee gießen sollte. Das soll verhindern, dass die Anzuchterde schimmelt. Ich selbst habe das noch nie ausprobiert und kann dazu leider auch nichts sagen.

Welche Erfahrungen hast du bisher mit Schimmel gemacht? Hinterlasse mir doch ein Kommentar, wenn du einen guten Tipp parat hast.

Kalk ist kein Schimmel

Wenn möglich, sollte man die Pflanzen immer mit Regenwasser gießen. Der Grund ist folgender:

Das Wasser aus dem Wasserhahn ist oft so kalkhaltig, dass sich mit der Zeit eine weiße Schicht auf der Erde bildet. Diese hat aber nichts mit Schimmel zu tun. Dennoch wissen gerade Anfänger das nicht immer so genau.

Erik Jeske

Erik Jeske

Ich liebe die Natur, die Pflanzen, die Bienen und vor allem meinen schönen Garten. Besonders gerne habe ich jedoch meine kleine Hühnerschar. Auf dieser Seite zeige ich dir nicht nur, wie du Gemüse und Kräuter richtig anpflanzt. Ich teste auch verschiedene Garten- und Küchengeräte und stelle die Besten davon hier vor.

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